Grundlagenwissen zum Häkeln

Grundlagenwissen rund ums Häkeln (Geschichte, Materialien, Methoden usw.)  

Während das Häkeln früher, ähnlich wie viele andere Handarbeiten auch, eine eher lästige Pflicht war und auch im Handarbeitsunterricht in der Schule auf nur wenig Gegenliebe stieß, ist es mittlerweile für viele zu einem Hobby geworden, dem sie mit viel Freunde nachgehen.

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Wer das Häkeln für sich entdeckt hat, hat aber nicht nur ein kreatives und entspannendes, sondern auch ein angesagtes Hobby gefunden, denn Handarbeiten erleben derzeit ein echtes Comeback und liegen absolut im Trend.

 

Nun wird sich so mancher aber vielleicht fragen, woher das Häkeln eigentlich kommt, wie es sich im Laufe der Zeit entwickelt hat oder welche Materialien zur Grundausstattung gehören.

Hier daher ein wenig Grundlagenwissen rund ums Häkeln: 

Die Geschichte des Häkeln

Wo die Wurzeln des Häkelns liegen, ist nicht ganz klar. Während einige davon ausgehen, dass es sich beim Häkeln um eine schon sehr alte Handwerksform handeln muss, sind andere der Meinung, dass die Geschichte des Häkeln verhältnismäßig jung ist.

Diejenigen, die das Häkeln für eine schon sehr alte Handwerkskunst halten, begründen dies damit, dass das Häkeln auf einem sehr einfachen Schema basiert und dadurch mit einfachen Mitteln und in kurzer Zeit Kleidungsstücke und andere Gegenstände angefertigt werden konnten. Sie vermuten die Wurzeln des Häkeln im arabischen Raum, in China oder in Südamerika.

Die ersten Hinweise und schriftlichen Aufzeichnungen zum Thema Häkeln datieren aber erst auf Anfang 1800 und die ersten Häkelmuster wurden in einem holländischen Magazin entdeckt, das im Jahre 1820 erschienen ist.  Ähnliche Unstimmigkeiten gibt es auch im Hinblick auf das Wort Häkeln. Unbestritten ist zwar, dass der Begriff Häkeln das Wort Haken enthält, allerdings vermuten einige französische Wurzeln hinter dem Begriff, andere Quellen hingegen schreiben den Namen irischen Nonnen zu.

Insgesamt scheint Irland aber eine wichtige Rolle in der Geschichte des Häkeln zu spielen. So wird davon ausgegangen, dass sich das Häkeln im Wesentlichen von Irland aus über die ganze Welt verbreitet hat. Irische Häkelarbeiten wurden per Schiff sogar bis nach Amerika gebracht, waren früher aber wahrscheinlich nur Reichen vorbehalten und galten als eine Art Statussymbol. Die ärmeren Bevölkerungsschichten sowie der Mittelstand kauften und fertigten wohl eher Strickarbeiten an.     

Das Schema des Häkelns

Auch wenn es mittlerweile Häkelmaschinen gibt, die vom Prinzip her ähnlich funktionieren wie Strickmaschinen, so wird doch in aller Regel in traditioneller Form gehäkelt. Das Häkeln basiert dabei auf Schlaufen aus Garn, die mittels Häkelnadel miteinander verbunden werden. Im Unterschied zum Stricken wird beim Häkeln aber nur mit einer Nadel gearbeitet und diese ist am Ende mit einem kleinen Widerhaken ausgestattet.

Um eine Häkelarbeit, beispielsweise ein Kleidungsstück, ein Deckchen oder einen Dekorationsgegenstand zu beginnen, wird in den meisten Fällen eine Kette aus Luftmaschen gefertigt. Dazu wird eine Schlaufe aus dem Garn gebildet und alle weiteren Luftmaschen entstehen, indem das Garn mithilfe der Häkelnadel durch die jeweils vorhergehende Schlaufe gezogen wird. Entspricht die Länge der Luftmaschenkette der gewünschten Breite der Häkelarbeit, wird die Arbeit gewendet. In der zweiten und in allen folgenden Reihen werden dann neue Maschen gearbeitet, indem die Häkelnadel samt Garn durch die Maschen in den vorhergehenden Reihen gezogen wird.

Dabei gibt es aber auch beim Häkeln verschiedene Maschenarten und je nach dem, welche Maschen gehäkelt werden, entstehen unterschiedliche Muster und verschieden feste und griffige Stoffe. Die wichtigsten Maschen beim Häkeln neben Luftmaschen sind feste Maschen, Stäbchen, halbe Stäbchen, Mehrfachstäbchen, Reliefstäbchen und Kettmaschen, wobei Anfänger üblicherweise mit Luft- und mit festen Maschen beginnen.

Nach und nach kann das Repertoire dann erweitert werden. Insgesamt ist es aber recht leicht, das Häkeln zu erlernen. Ein großer Pluspunkt ergibt sich außerdem dadurch, dass mit nur einer Nadel gearbeitet wird.

Anders als beim Stricken besteht nämlich nicht die Gefahr, dass Maschen herunterfallen können. Die Anwendungsmöglichkeiten beim Häkeln sind sehr breit gefächert und unterliegen immer auch ein wenig der Mode, den aktuellen Trends und dem Geschmack. So werden beispielsweise Topflappen oder Kissenhüllen aus robusten Baumwollgarnen ebenso angefertigt wie Kleidungsstücke aus Wolle, Kunstfasern oder Seide. Zudem gibt es weitere, wenn auch weniger verbreitete Häkeltechniken wie beispielsweise die irische Spitzenhäkelei, das tunesische Häkeln oder die Filethäkelei mit feinsten Garnen. 

Die Grundausstattung beim Häkeln

Die Utensilien, die für das Häkeln benötigt werden, sind grundsätzlich sehr überschaubar, denn strenggenommen sind lediglich eine Häkelnadel und dazu passendes Häkelgarn notwendig. Eine Häkelnadel erinnert optisch an einen Stab, der am unteren Ende meist mit einer Art Griff und am oberen Ende mit einem kleinen Widerhaken ausgestattet ist.

Häkelnadeln werden in unterschiedlichen Stärken angeboten und sollten jeweils passend zum Häkelgarn ausgewählt werden. Häkelgarne gibt es aus den unterschiedlichsten Fasern, angefangen bei Baumwolle und Wolle über Seide bis hin zu Kunstfasern. Auf der Banderole des Häkelgarns ist angegeben, welche Stärke die Häkelnadel haben sollte, um ein optimales Ergebnis zu erzielen.

Zu den weiteren hilfreichen Werkzeugen beim Häkeln gehören eine Schere, ein Lineal oder ein Maßband, eine Vorlage und eine Wollnadel. Wollnadeln haben ein großes Nadelöhr, eine flache Spitze und werden verwendet, um den Faden zum Abschluss zu vernähen, ohne dabei die Häkelarbeit oder das Garn zu beschädigen.

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