Bündchen häkeln – so geht’s

Bündchen häkeln – so geht’s

Ob Pullover, Mütze, Socken, Stulpen oder viele andere Häkelprojekte: Elastische Bündchen sorgen nicht nur für eine schöne Struktur und einen optisch ansprechenden Abschluss, sondern verbessern auch die Passform. Dabei ist es viel einfacher, Bündchen zu häkeln, als manch einer vermutet. In dieser Anleitung erklären wir, wie es geht!

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Bündchen häkeln - so geht's

Das spricht für gehäkelte Bündchen

Wer zum Beispiel eine Mütze häkelt, kann grundsätzlich auf ein Bündchen verzichten. Auch ohne ein Bündchen wird die Mütze schön aussehen. Allerdings kann gut sein, dass die Passform dann nicht ganz optimal ist. Denn entweder ist die Mütze doch etwas zu eng oder der Rand ist schon nach dem ersten Dehnen ziemlich ausgeleiert.

Um Abhilfe zu schaffen, ist eine Möglichkeit, das Bündchen zu stricken. Ein einfaches Rippenmuster aus rechten und linken Maschen im Wechsel verleiht dem Bündchen die gewünschte Elastizität.

An das gestrickte Bündchen können wir dann den gehäkelten Teil ansetzen. Allerdings ist es mitunter nicht ganz einfach, richtig einzuschätzen, wie viele Maschen benötigt werden, damit das Bündchen am Ende tatsächlich den gewünschten Umfang hat.

An dieser Stelle kommt ein großer Pluspunkt des gehäkelten Bündchens in Spiel. Weil es in Reihen gehäkelt wird, legen wir zunächst nur die Breite fest. Wir schlagen also so viele Maschen an, dass die Häkelarbeit so breit ist, wie das Bündchen später hoch sein soll.

Die Länge des Bündchens können wir beim Häkeln bestimmen.

Wir häkeln nämlich einfach so lange weiter, bis das Bündchen leicht gedehnt einmal um den entsprechenden Körperteil gelegt werden kann. Anschließend häkeln wir die beiden Enden zusammen, sodass ein rundes Bündchen entsteht.

Gehäkelte Bündchen sind sehr vielseitig einsetzbar. Sie eignen sich für alle Projekte, die eine elastische Struktur und einen festen Sitz benötigen. Typische Anwendungsbereiche sind zum Beispiel Halsausschnitte und Kragen an Pullovern, Manschetten an Ärmeln und Handschuhen oder die Abschlüsse von Socken, Stulpen und Mützen.

Aber das Bündchenmuster kann auch für ein ganzes Projekt wie zum Beispiel einen kuscheligen Schal verwendet werden.

Denn als dehnbares Rippenmuster ist es nicht nur praktisch, sondern sieht auch ansprechend aus und fühlt sich schön griffig an.

Die Maschen für das gehäkelte Bündchen

Ein Bündchen können wir mit verschiedenen Maschen häkeln. Am häufigsten wird aber mit einfachen festen Maschen gearbeitet, so wie wir es auch gleich in unserer Anleitung beschreiben.

Dafür müssen nur wenige Grundtechniken bekannt sein:

  • Luftmaschen: Für eine Luftmasche den Faden mit dem Haken der Häkelnadel greifen und durch die Schlinge auf der Nadel ziehen.
  • Feste Maschen: Für eine feste Masche an der jeweiligen Stelle von vorne nach hinten in eine Masche der Vorreihe einstechen, den Faden holen und durch die Masche ziehen. Dann den Faden erneut greifen und in einem Zug durch beide Schlingen auf der Nadel ziehen.
  • Häkeln ins hintere Maschenglied: Wenn wir von oben auf die Häkelarbeit schauen, sieht der Rand wie ein Zopf aus. Jede Masche setzt sich dabei aus einem vorderen und einem hinteren Teil zusammen. Normalerweise wird die Nadel beim Häkeln so eingestochen, dass beide Glieder der Masche erfasst werden. Um ein elastisches Bündchen zu häkeln, stechen wir aber immer nur in das hintere Maschenglied ein. Wir erfassen den kleinen Faden, der den vorderen Teil der Masche bildet, also nicht, sondern nehmen nur den hinteren Faden der Masche auf die Nadel.

Anstelle von festen Maschen kann ein Bündchen auch mit halben Stäbchen, ganzen Stäbchen oder anderen Maschen gehäkelt werden. Dadurch bekommt das Rippenmuster eine etwas andere Struktur und sieht etwas anders aus.

Das Grundprinzip bleibt aber immer gleich. Denn das ganze Geheimnis liegt darin, beim Häkeln immer nur ins hintere Maschenglied zu arbeiten. Dadurch entsteht die flexible und elastische Struktur, die wir auch vom gestrickten Bündchen kennen.

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Bündchen häkeln - so geht's (1)

Bündchen häkeln – Anleitung

Wie schon erwähnt, häkeln wir das Bündchen in Reihen. Den Anfang macht eine Luftmaschenkette, danach folgen Reihen aus festen Maschen.

Die Vorgehensweise ist so:

  • Zunächst häkeln wir eine Kette aus Luftmaschen. Sie muss so lang sein, wie das Bündchen hoch werden soll. Je nach Projekt und Garn können das zum Beispiel 10 Luftmaschen sein. Ist die gewünschte Länge erreicht, häkeln wir eine zusätzliche Luftmasche als Wendeluftmasche. Sie wird nicht mitgezählt, sondern dient nur dazu, die Arbeit zu wenden.

  • Jetzt mit der Nadel in die 2. Luftmasche (von der Nadel aus gesehen) einstechen und eine feste Masche häkeln. Danach auch in jede weitere Luftmasche eine feste Masche arbeiten. Haben wir am Anfang 10 Luftmaschen angeschlagen, häkeln wir also 10 feste Maschen. Am Ende der Reihe arbeiten wir wieder eine Luftmasche als Wendeluftmasche und drehen die Arbeit um.

  • Auch in dieser Reihe häkeln wir wieder feste Maschen. Allerdings stechen wir dabei immer nur ins hintere Maschenglied ein. Am Ende der Reihe arbeiten wir eine Luftmasche und wenden die Arbeit.

  • Dann häkeln wir erneut eine Reihe aus festen Maschen ins hintere Maschenglied und wenden mit einer Luftmasche.

  • Auf diese Weise arbeiten wir hin und zurück mit festen Maschen ins hintere Maschenglied, bis das Bündchen die benötigte Länge erreicht hat. Dabei wenden wir am Ende jeder Reihe mit einer Luftmasche.

Das Bündchen ist damit fertig. Brauchen wir es zum Beispiel für eine Mütze in einer geschlossenen Form, legen wir den Anfang und das Ende aufeinander und häkeln die mit Kettmaschen zusammen.

Danach können wir direkt mit dem gleichen Faden weiterarbeiten. Auf der Seite, an der wir beim Zusammenhäkeln herauskommen, häkeln wir in Runden rund um das Bündchen herum weiter.

Die Wendeluftmaschen und die festen Maschen am Rand des Bündchens verhalten sich dabei wie normale Maschen bei jeder Häkelarbeit.

Arbeiten wir in jede Masche des Bündchens eine Masche, bekommt die Häkelarbeit ungefähr den gleichen Durchmesser wie das Bündchen.

Verdoppeln wir zwischendurch einige Maschen, nimmt der Umfang zu.

Es ist aber nicht unbedingt notwendig, mit dem Bündchen zu beginnen. Wir können es genauso nachträglich anbringen. Dazu die Häkelarbeit und das Bündchen getrennt voneinander anfertigen. Anschließend das Bündchen entweder annähen oder mit Kettmaschen an der Häkelarbeit befestigen.

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