Grundanleitung für eine gehäkelte Temperaturdecke
Gehäkelte Decken sind sehr beliebt. Schließlich ist es überaus gemütlich, sich in eine schöne und weiche Decke zu kuscheln. Ist die Decke auch noch selbstgemacht, ist der Wohlfühlfaktor besonders hoch. Zugegebenermaßen ist eine gehäkelte Decke ein großes Projekt, das viele Arbeitsstunden verschlingt. Doch für diejenigen, die sich davon nicht abschrecken lassen, haben wir eine spannende Idee.
Wir präsentieren nämlich die Grundanleitung für eine gehäkelte Temperaturdecke!:
Inhalt
Was ist eine Temperaturdecke?
Eine Temperaturdecke ist ein Projekt, bei dem im Verlauf eines Jahres die wechselnden Temperaturen anhand einer vorher festgelegten Farbskala gehäkelt werden. Dabei häkeln wir jeden Tag eine Reihe, die die Temperatur an diesem Tag widerspiegelt.
Auf diese Weise entsteht eine farbenfrohe Decke, die die Wettergeschichte des vergangenen Jahres erzählt.
Das Schöne dabei ist, dass sich die Decke von ganz alleine entwickelt. Denn das Wetter können wir nicht kontrollieren. Deshalb entfaltet sich das Farbmuster von selbst. Gleichzeitig erfasst die Decke die Temperatur an dem Ort, an dem wir wohnen. Dadurch ist jede Decke ein Unikat und würde an einem anderen Ort auch ganz anders aussehen.
Viele beginnen ihre Temperaturdecke am 1. Januar. Doch das ist keineswegs ein Muss! Es bleibt jedem selbst überlassen, wann er mit seiner Decke anfängt.
Vielleicht gibt es einen bestimmten Tag, zum Beispiel die Geburt eines Kindes, der Geburtstag, die Hochzeit oder ein Jubiläum, der sich optimal eignet, um mit der Temperaturdecke zu beginnen.
Möglicherweise ist gerade das Ende des Sommers ein idealer Zeitpunkt, um das nächste große Häkelprojekt zu starten. Am zählt nur, dass genau ein Jahr lang an der Decke gearbeitet wird.
Welches Garn eignet sich für die Temperaturdecke?
Bevor das Projekt beginnt, sollte zuerst ein passendes Garn ausgewählt werden. Hier zählen natürlich in erster Linie die eigenen Vorlieben. Wer ein weiches, robustes und unempfindliches Garn bevorzugt, ist mit einem Acrylgarn gut beraten.
Soll die Decke dicker und wärmer werden, bietet sich ein Wollgarn an. Für eine eher leichte und sommerliche Decke kann ein Baumwollgarn zum Einsatz kommen.
Allerdings sollte es ein Garn sein, das in vielen verschiedenen Farben erhältlich ist. Das ist wichtig, damit wir die Farbpalette für die Temperaturdecke zusammenstellen können. Zur Farbpalette kommen wir gleich noch.
Die benötigte Menge an Garn ist recht schwer abzuschätzen. Hier spielen verschiedene Faktoren eine Rolle:
- Wie groß soll die Decke werden?
- Wie viele Farbtöne werden verwendet?
- Wie dick ist das gewählte Garn?
- Soll es bei einem schlichten Muster bleiben oder bekommt die Decke zusätzlich ein Muster, das mehr Garn verbraucht?
Sind diese Fragen geklärt, lässt sich der Materialbedarf ungefähr ausrechnen. Wer auf Nummer sicher gehen will, kauft eine größere Menge von jeder Farbe. Sollte etwas übrig bleiben, kann das Garn immer noch für ein anderes Projekt verwendet werden.
Die Alternative ist, eher knapp zu kalkulieren und bei Bedarf Garn nachzukaufen. Bei Garnen aus unterschiedlichen Partien kann der Farbton zwar leicht variieren. Bei einer Temperaturdecke fällt das aber nicht unbedingt auf.
Eine Übersicht mit den Durchschnittstemperaturen in den vergangenen Jahren hilft, abzuschätzen, wie viel Garn der einzelnen Farben ungefähr benötigt wird.
Das Erstellen der Farbpalette
Der erste Schritt auf dem Weg zur gehäkelten Temperaturdecke besteht darin, die Farbpalette zu erstellen. Dazu wird die gewünschte Anzahl an Farbtönen festgelegt und jedem Farbton ein Temperaturbereich zugeordnet.
Sollen es zehn Farbtöne werden, kann das zum Beispiel so aussehen:
- Dunkelblau: unter -11 Grad
- Hellblau: -10 bis -6 Grad
- Weiß: -5 bis -1 Grad
- Lila: 0 bis 4 Grad
- Violett: 5 bis 9 Grad
- Pink: 10 bis 14 Grad
- Gelb: 15 bis 19 Grad
- Orange: 20 bis 24 Grad
- Hellrot: 25 bis 29 Grad
- Dunkelrot: über 30 Grad
Meistens werden blaue und violette Farbtöne für die niedrigen Temperaturen gewählt, während gelbe und rote Farbtöne für die hohen Temperaturen stehen. Auch das bleibt aber natürlich dem eigenen Geschmack überlassen.
Wer möchte, kann die Töne in seinem Farbschema ganz bunt miteinander mischen. Ebenso ist möglich, sich für eine oder zwei Farben zu entscheiden und davon verschiedene Nuancen zusammenzustellen.
Wichtig ist nur, sich auf ein Farbschema festzulegen und dieses konsequent beizubehalten.
Die Temperaturdecke häkeln
Ist das Farbschema fertig, gilt es, sich für ein Muster zu entscheiden. Wir empfehlen, es bei einem schlichten Muster zu belassen, die Decke also zum Beispiel nur mit festen Maschen oder halben Stäbchen zu arbeiten. Denn durch die bunten Farben wirkt die Decke schon dekorativ genug.
Ein zusätzliches Muster könnte zu viel des Guten sein. Doch wie immer gilt auch hier, dass erlaubt ist, was gefällt!
Dann kann es auch schon losgehen. Wer die Temperatur eines Tages nicht selbst messen kann, findet sie online oder über eine Wetter-App heraus. Dann wird eine Luftmaschenkette in der Farbe angeschlagen, die für die Temperatur festgelegt wurde.
In diese Luftmaschenkette mit der gleichen Farbe eine Hin- und eine Rückreihe im gewünschten Muster häkeln.
Am nächsten Tag folgt die zweite Reihe. Auch hier wird wieder die Temperatur ermittelt, die entsprechende Farbe dazu ausgewählt und eine Hin- und eine Rückreihe gearbeitet. So geht es exakt ein Jahr lang Tag für Tag weiter. Am Ende noch die Fäden vernähen und eventuell eine Umrandung häkeln. Damit ist die originelle Decke fertig!
Ein paar letzte Tipps
Die Temperaturdecke soll ein unterhaltsames Projekt sein, das uns durchs Jahr begleitet. Deshalb macht es nichts, wenn wir einmal in Rückstand geraten, weil zum Beispiel keine Zeit zum Häkeln blieb oder Nachschub von einer Farbe besorgt werden musste.
Die jeweiligen Tagestemperaturen lassen sich auch rückwirkend herausfinden, sodass wir die Arbeit jederzeit nachholen und fortsetzen können.
Außerdem versteht sich die Anleitung als Anregung. Die Decke muss nicht unbedingt nach dem Wetter gehäkelt werden. Wer möchte, kann zum Beispiel auch eine Stimmungsdecke anfertigen und so seine Launen und Emotionen festhalten.
Zudem lässt sich die Grundidee natürlich auf andere Projekte übertragen.
Erscheint eine große Decke doch zu aufwändig, können wir stattdessen zum Beispiel eine Kissenhülle oder einen Schal häkeln, die den Temperaturverlauf des vergangenen Jahres dann eben im kleineren Format abbilden.
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Thema: Grundanleitung für eine gehäkelte Temperaturdecke
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