Häkelanleitung für ein Tuch mit Rippenmuster
Schals und Tücher kann man eigentlich nie genug haben. Schließlich schützen und wärmen sie nicht nur den Hals, sondern sind auch ein schönes Accessoire, das dein Outfit abrunden kann. In dieser Anleitung zeigen wir dir, wie du ein Tuch mit einem gerippten Muster häkeln kannst.
Inhalt
Die Materialien für ein Tuch mit Rippenmuster
- Häkelgarn
- Häkelnadel, passend zum Garn
- Nähnadel mit stumpfer Spitze
- Schere
Für das Tuch kannst du grundsätzlich jedes beliebige Garn verwenden. Ein Garn, das für eine kleine Nadelstärke gedacht ist, lässt ein feines und zartes Tuch entstehen. Mit einem dickeren Garn und einer größeren Häkelnadel wird das Tuch grober, griffiger und kuscheliger.
Die benötigte Menge an Garn hängt davon ab, wie groß du dein Tuch arbeiten möchtest. Eine Gesamtlauflänge von ungefähr 500 Metern solltest du aber mindestens einplanen.
Sonst wird das Tuch einfach zu klein. Möchtest du ein mehrfarbiges Tuch häkeln, kannst du ruhig auch deine Garnreste verarbeiten. Achte dann nur darauf, dass die Garne ungefähr die gleiche Stärke haben.
Die Maschen für das Tuch
Wir häkeln das Tuch komplett aus halben Stäbchen. Weil das Tuch wie ein langgezogenes Dreieck an den Enden schmal ist und zur Mitte hin breiter wird, solltest du Maschen zu- und abnehmen können.
Das gerippte Muster entsteht dadurch, dass wir immer nur in das hintere Maschenglied häkeln.
Damit du gleich loslegen kannst, erklären wir noch einmal schnell, wie die Maschen funktionieren:
Halbe Stäbchen häkeln
Ein halbes Stäbchen liegt zwischen einer festen Masche und einem ganzen Stäbchen. Es ist höher und nicht so kompakt wie eine feste Masche, aber niedriger und fester als ein Stäbchen. Dadurch eignet es sich prima für den Schal, aber zum Beispiel auch für eine Mütze.
Ein halbes Stäbchen häkelst du so:
Zuerst machst du einen Umschlag. Du legst den Faden also einmal um die Häkelnadel herum.
Nun stichst du in die Masche der Vorreihe ein, greifst den Faden und ziehst ihn durch.
Dadurch hast du jetzt drei Schlingen auf der Nadel, nämlich die Arbeitsschlinge, den Umschlag und die eben geholte Masche.
Dann greifst du den Faden erneut und ziehst ihn in einem Zug durch alle drei Schlingen.
So bleibt nur eine Schlinge übrig und das halbe Stäbchen ist fertig.
Zu- und Abnahmen arbeiten
Damit das Tuch seine dreieckige Form bekommt, musst du erst Maschen zunehmen und später wieder abnehmen.
Für eine Zunahme verdoppelst du die jeweilige Masche. Du häkelst dafür zunächst ganz normal ein halbes Stäbchen in die Masche. Danach stichst du noch einmal in dieselbe Masche ein und häkelst ein zweites halbes Stäbchen.
Für eine Abnahme maschst du zwei Maschen zusammen ab. Dazu häkelst du das erste halbe Stäbchen zur Hälfte, danach auch das zweite halbe Stäbchen zur Hälfte und beendest die beiden Maschen gemeinsam.
Das heißt:
Du machst einen Umschlag, stichst danach in die Masche der Vorreihe ein und holst den Faden durch. So hast du drei Schlingen auf der Nadel.
Jetzt machst du einen weiteren Umschlag, stichst in die nächste Masche und holst den Faden durch. Damit liegen fünf Schlingen auf deiner Häkelnadel.
Nun greifst du den Faden und ziehst ihn auf einmal durch alle fünf Schlingen. Auf diese Weise hast du zwei halbe Stäbchen gemeinsam abgemascht und damit eine Masche abgenommen.
Ins hintere Maschenglied häkeln
Wenn du von oben auf die letzte Reihe deiner Häkelarbeit schaust, siehst du eine Aneinanderreihung von Vs. Jedes V ist eine Masche. Der Teil der Masche bzw. des Vs, der sich vorne befindet und zu dir schaut, ist das vordere Maschenglied. Der andere, hintere Teil, der von dir wegzeigt, ist das hintere Maschenglied.
Normalerweise erfasst du beim Häkeln die ganze Masche. Du stichst also so ein, dass du beide Beinchen des Vs auf der Nadel hast. Für unser Rippenmuster nimmst du aber immer nur das hintere Beinchen auf.
Das vordere Maschenglied lässt du außen vor. Dadurch entsteht automatisch eine gerippte Struktur.
Eine Ausnahme gilt nur für die Maschen, die du am Rand zu- und abnimmst. Hier arbeitest du ganz normal in beide Maschenglieder.
Die Häkelanleitung für ein Tuch mit Rippenmuster
Wir häkeln das gerippte Tuch quer. Wir beginnen also an einer Seite und arbeiten bis zur Mitte mit Zunahmen. Wenn die breiteste Stelle erreicht ist, häkeln wir die andere Hälfte mit Abnahmen.
Die erste Hälfte des Tuchs
Für das Tuch startest du mit einer Kette aus sieben Luftmaschen. Dann geht es so weiter:
Reihe 1: Du überspringst die beiden ersten Luftmaschen. In die folgenden fünf Luftmaschen häkelst du je ein halbes Stäbchen. Dann wendest du die Arbeit.
Reihe 2: Zunächst arbeitest du zwei Steigeluftmaschen und häkelst dann ein halbes Stäbchen in jedes halbe Stäbchen der Vorreihe. Nun die Arbeit wenden.
Reihe 3: Du beginnst wieder mit zwei Steigeluftmaschen. Nun verdoppelst du die erste Masche, indem du in das erste halbe Stäbchen der Vorreihe zwei halbe Stäbchen häkelst. Anschließend häkelst du bis zum vorletzten halben Stäbchen der Vorreihe je ein halbes Stäbchen. Auch die letzte Masche verdoppelst du und wendest die Arbeit.
Reihen 4 und 5: Nach zwei Steigeluftmaschen häkelst du in jedes halbe Stäbchen der Vorreihe ein halbes Stäbchen.
Die Reihen 3 bis 5 wiederholst du fortlaufend. Du häkelst also im Wechsel eine Reihe mit Zunahmen und zwei Reihen über alle Maschen. Das machst du so lange, bis die Hälfte deines Garns aufgebraucht oder bis die halbe Länge erreicht ist, die du haben möchtest.
Die zweite Hälfte des Tuchs
In der zweiten Hälfte des Tuches nehmen wir Maschen ab, damit es wieder schmal wird.
Das geht so:
- Reihe 1: Du startest mit zwei Steigeluftmaschen. Anschließend häkelst du die beiden ersten Maschen der Vorreihe zu einem halben Stäbchen zusammen. Danach häkelst du in jede Masche der Vorreihe ein halbes Stäbchen, bis noch zwei Maschen übrig sind. Diese beiden letzten Maschen der Reihe häkelst du als ein halbes Stäbchen zusammen und wendest die Arbeit.
- Reihen 2 und 3: Nach den beiden Steigeluftmaschen arbeitest du in jedes halbe Stäbchen der Vorreihe ein halbes Stäbchen.
Diese drei Reihen wiederholst du, bis nur noch fünf halbe Stäbchen übrig sind. Dann schneidest du den Faden ab und ziehst ihn durch die letzte Masche. Jetzt noch die Fäden sauber vernähen und schon ist dein Tuch fertig!
Tipp:
Möchtest du, dass dein Tuch breiter wird, kannst du auch in jeder zweiten Reihe Maschen zunehmen. Plane dann aber ein, dass du entsprechend mehr Garn brauchst. Die Abnahmen musst du in diesem Fall ebenfalls in jeder zweiten Reihe arbeiten.
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