Handarbeits-Trend – Anleitung zum Knooking

Neuer Handarbeits-Trend: Anleitung zum Knooking  

Es gibt eine Handarbeitstechnik, die vermutlich aus Japan stammt, in den USA viele Anfänger gefunden hat und nun auch in Europa angekommen ist.

Im Englischen wird diese Technik Knooking genannt, hierzulande wird auch vom Sträkeln gesprochen.

 

Was sich nun aber genau hinter diesem neuen Handarbeitstrend verbirgt und wie die Technik funktioniert, erklärt die folgende Übersicht: 

Knooking – was sich dahinter verbirgt

Das Knooking ist eine wiederentdeckte Handarbeitstechnik, die aktuell sehr angesagt ist und derzeit Europa erobert. Die Bezeichnung Japanese Super Miracle Needle lässt darauf schließen, dass diese Art der Handarbeit in Japan entstanden ist. In den USA wird im Zusammenhang mit der Handarbeitstechnik auch von der Amazing Needle gesprochen, die Tätigkeit selbst wird Knooking genannt.

Dabei ist das Knooking eine Handarbeitstechnik, die das Häkeln, Grundzüge der tunesischen Häkelei und das Stricken miteinander verbindet. Im Grunde genommen verbirgt sich hinter dem Knooking nichts anderes als das Stricken mit einer Häkelnadel und weil diese beiden Varianten der Handarbeiten miteinander verschmelzen, wird hierzulande auch vom Sträkeln gesprochen.

Das entscheidende Arbeitsgerät beim Knooking ist die Sträkelnadel. Hierbei handelt es sich um eine Nadel, die aussieht wie eine herkömmliche Häkelnadel, aber am unteren Ende mit einem Öhr ausgestattet ist. Der Haken am Kopf der Häkelnadel ist allerdings etwas schmaler und etwas spitzer als bei einer gewöhnlichen Häkelnadel. Durch das Nadelöhr am unteren Ende wird ein Faden gefädelt, der als Haltefaden bezeichnet wird. Nachdem die Maschen einer Reihe oder Runde bearbeitet sind, gleiten sie auf den Haltefaden, um dann mit der wieder freien Häkelnadel erneut abgestrickt zu werden.

Beim Knooking entstehen Handarbeiten, die tatsächlich wie gestrickt aussehen und dabei sehr elastisch sind. Gearbeitet wird wie beim Stricken üblich mit rechten Maschen, mit linken Maschen und mit Umschlägen, aber auch die typischen Häkelmaschen wie Luftmaschen, feste Maschen und Stäbchen kommen zum Einsatz. Durch die Kombination der verschiedenen Maschenarten lassen sich unzählige Muster kreieren.

Insgesamt geht die Arbeit beim Knooking etwas schneller voran als beim Stricken, aber etwas langsamer als beim Häkeln. Wie das Häkeln bietet auch das Knooking den Vorteil, dass keine Maschen versehentlich von der Nadel rutschen können, was beim Stricken durchaus passieren kann. Insofern ist das Knooking auch eine Handarbeitstechnik, die sich ideal für unterwegs eignet, zumal Strickfreunde nur eine Nadel benötigen. 

Anleitung zum Knooking

Das Knooking ist recht einfach zu lernen und wenn das Grundprinzip einmal verstanden ist, geht die Arbeit recht schnell von der Hand.

1. Der Anfang

Bevor die eigentliche Arbeit beginnen kann, muss zuerst die Nadel vorbereitet werden. Dazu wird ein Wollfaden abgeschnitten, der etwas länger sein muss als die Breite der Handarbeit. Auf dem Haltefaden müssen nämlich alle Maschen Platz finden und die Nadel muss gleichzeitig noch gut bewegt werden können.

Als Haltefaden eignet sich am besten ein Garn, das eher etwas dicker und nicht elastisch ist, nicht fusselt und eine andere Farbe hat als das Garn, das verarbeitet werden soll. Der Haltefaden wird dann durch das Nadelöhr am unteren Ende der Nadel gefädelt.Wie beim Häkeln besteht der Maschenanschlag nun aus einer Luftmaschenkette. Die Anzahl der Maschen hängt davon ab, wie breit die Arbeit werden soll.

Dann werden die Maschen auf die Nadel aufgenommen, indem in jede Luftmasche eine feste Masche gehäkelt wird. Die Schlaufen der gehäkelten Maschen verbleiben dabei zunächst auf der Häkelnadel. Nachdem alle Maschen auf die Häkelnadel aufgenommen sind, wird die Nadel herausgezogen, so dass die Maschen auf den Haltefaden gleiten.   

2. Die Maschen

Beim Knooking kommen verschiedene Maschen zum Einsatz, die wichtigsten sind jedoch die vom Stricken bekannten rechten und linken Maschen sowie Umschläge:

·         Rechte Maschen:

sollen rechte Maschen gearbeitet werden, befindet sich der Arbeitsfaden hinter der Arbeit. Die Nadel wird nun von vorne und unten durch die Masche auf der Nadel geführt. Anschließend wird der Arbeitsfaden mithilfe der Nadel geholt und durch die Schlaufe gezogen.

Wichtig dabei ist aber, immer nur die Masche selbst zu bearbeiten und den Haltefaden nicht zu berühren. Der Haltefaden ersetzt im Prinzip die zweite Stricknadel und darf daher nicht mit eingearbeitet werden. Nach und nach werden nun die Maschen vom Haltefaden abgestrickt, bis alle Maschen wieder auf der Nadel sind.

Dann wird der Haltefaden aus der vorgehenden Maschenreihe herausgezogen. Anschließend wird die Nadel herausgezogen, so dass die Maschen nun wieder alle auf den Haltefaden gleiten. Werden alle Reihen mit rechten Maschen gestrickt, ergibt sich ein Muster mit kleinen waagerechten Rippchen, das als kraus rechts bezeichnet wird.

·         Linke Maschen:

um eine Arbeit kraus links oder glatt rechts anzufertigen, werden linke Maschen benötigt. Das kraus linke Muster entsteht, wenn alle Reihen links gestrickt werden, für das glatt rechte Muster werden die Hinreihen mit rechten und die Rückreihen mit linken Maschen gestrickt.

Für eine linke Masche wird der Arbeitsfaden vor die Arbeit gelegt. Anschließend wird die Nadel von hinten und oben durch die Masche gestochen, der Arbeitsfaden geholt und durch die Masche gezogen.

Wenn alle Maschen vom Haltefaden abgestrickt sind und sich auf der Nadel befinden, wird nun wieder erst der Haltefaden aus der Vorreihe und dann die Nadel herausgezogen, danach gleiten die Maschen erneut auf den Haltefaden.

 ·         Umschläge:

Umschläge werden benötigt, um Lochmuster zu gestalten. Für einen Umschlag wird der Arbeitsfaden einmal um die Nadel gelegt. Die beiden folgenden Maschen werden dann zusammen als eine Masche abgestrickt. In der Rückreihe wird der Faden, der um die Nadel gelegt wurde, wie eine normale Masche gestrickt und dadurch entsteht ein Loch.

Wer möchte, kann auch kleine Noppen einarbeiten, indem er mehrere Maschen in eine Masche arbeitet. Dabei werden für eine Noppe in eine Masche erst zwei Luftmaschen und anschließend zwei Stäbchen gehäkelt. Dann werden die drei Schlingen als eine Masche abgestrickt und damit ist die kleine Noppe auch schon fertig und die ursprüngliche Maschenzahl wieder vorhanden.

3. Das Fertigstellen

Ist die Arbeit fertig, müssen die Maschen abgekettet werden. Hierfür wird wie beim Stricken üblich vorgegangen. Dazu werden die ersten beiden Maschen als eine Masche gestrickt. Diese Masche wird nun mit der folgenden Masche zusammengestrickt. Anschließend wandert die Masche wieder zurück und wird erneut mit der folgenden Masche zusammengestrickt. So geht es nun weiter, bis alle Maschen abgekettet sind. Zum Schluss muss nur noch der Arbeitsfaden abgeschnitten und vernäht werden.

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