So ersetzt du das Garn für dein Häkelprojekt

So ersetzt du das Garn für dein Häkelprojekt

Du hast eine tolle Häkelanleitung gefunden, die du unbedingt nacharbeiten möchtest? Allerdings willst du ein anderes Garn verwenden, weil das Garn aus der Anleitung nicht mehr erhältlich ist, dir nicht zusagt oder du dir bereits ein Garn besorgt hast, mit dem du häkeln willst? Kein Problem! Wir erklären, wie du das Garn für dein Häkelprojekt ersetzt!

So ersetzt du das Garn für dein Häkelprojekt

Viele Häkelanleitungen sind für ein bestimmtes Garn konzipiert oder schlagen zumindest ein oder mehrere Garne vor. Nun kommt es aber regelmäßig vor, dass die Hersteller Garne nach einer gewissen Zeit aus dem Sortiment nehmen.

In diesem Fall ist das Originalgarn aus der Anleitung womöglich gar nicht mehr erhältlich. Genauso ist denkbar, dass du für ein Projekt eine größere Menge an Garn brauchst, aber diese Menge nicht vorrätig ist.

Und Garne aus verschiedenen Partien miteinander zu mischen, ist keine gute Idee, weil die Farben trotz gleicher Nummern dann nie ganz identisch sein werden. Vielleicht hast du dir aber auch einfach ein tolles Garn ausgesucht, mit dem du die Anleitung umsetzen möchtest.

Tatsächlich ist es gar nicht so kompliziert, ein Garn durch ein anderes zu ersetzen. Du musst lediglich ein bisschen rechnen. Und wie genau du dabei vorgehst, erfährst du jetzt!:

Schritt 1: die Maschenprobe überprüfen

Wenn du ein Garn für dein Häkelprojekt auswählst, solltest du darauf achten, dass es ungefähr mit der Maschenprobe aus der Anleitung übereinstimmt. In den meisten Onlineshops kannst du die Garne nach der Maschenprobe sortieren. So kannst du dir schnell und einfach einen Überblick verschaffen.

Dass dein Garn eine vergleichbare Maschenprobe ergeben sollte, liegt nicht nur daran, dass du dir so ein mühsames Umrechnen der Anleitung ersparst. Vielmehr erzielst du auch ein ähnliches Ergebnis.

Ist das Häkelprojekt in der Anleitung zum Beispiel mit einem eher dünnen Garn gearbeitet, würde es komplett anders aussehen und wirken, wenn du ein sehr dickes Garn verwendest.

Dazu kommt, dass vor allem bei Kleidungsstücken ein paar Maschen mehr oder weniger pro Reihe zu einer anderen Größe führen können. Und nichts ist ärgerlicher als ein Kleidungsstück, das am Ende zu klein oder zu groß ist.

Hast du ein Garn mit der gleichen oder einer ähnlichen Maschenprobe gefunden, häkelst du ein Musterstück damit. Arbeite dabei das Muster, das in der Anleitung als Maschenprobe angegeben ist.

Stimmt dein Musterstück mit der Maschenprobe überein, kannst du direkt zum nächsten Schritt übergehen.

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Andernfalls kannst du versuchen, mit einer anderen Häkelnadel auf die geforderten Maschen- und Reihenzahlen zu kommen:

  • Ist deine Maschenprobe zu groß, brauchst du also weniger Maschen als in der Anleitung, häkle dein Musterstück noch einmal mit einer kleineren Häkelnadel. Die dünnere Häkelnadel bewirkt, dass auch deine Maschen enger und fester werden.
  • Ist deine Maschenprobe zu klein, probiere eine größere Häkelnadel aus. Durch die dickere Nadel entstehen größere Maschen.

Schritt 2: die Gesamtlänge ausrechnen

Als Nächstes musst du ermitteln, wie viele Meter Garn du für dein Häkelprojekt brauchst. In einer Anleitung ist nicht nur das Garn als solches benannt, sondern auch die Lauflänge.

Die Lauflänge ist die Anzahl der Meter pro Knäuel. Außerdem ist der Garnverbrauch in Knäuel oder Gramm angegeben.

Mit diesen Angaben kannst du die gesamte Lauflänge ausrechnen:

Gesamtlauflänge = Lauflänge pro Knäuel x Anzahl der Knäuel

oder

Gesamtlauflänge = Lauflänge pro (z. B. 50) Gramm x Gesamtverbrauch in Gramm

Hat das Garn laut Anleitung zum Beispiel eine Lauflänge von 190 Metern pro 50-Gramm-Knäuel und benötigst du vier Knäuel bzw. 200 Gramm, verarbeitest du für das Häkelprojekt 760 Meter Garn.

Schritt 3: die Anzahl der Knäuel berechnen

Jetzt musst du nur noch ausrechnen, wie viele Knäuel du von dem Garn brauchst, das du verarbeiten willst.

Dafür teilst du die Gesamtläufe durch die Lauflänge eines Knäuels deines Garns:

Gesamtlauflänge : Lauflänge deines Garns pro Knäuel = Anzahl der Knäuel

Hat ein Knäuel deines Garns zum Beispiel eine Lauflänge von 180 Metern und beträgt die Gesamtlauflänge 760 Meter, benötigst du für das Projekt 4,2 Knäuel.

Bei dieser Rechnung kommt sehr oft eine krumme Zahl heraus. Dann solltest du immer aufrunden. In unserem Beispiel würdest du also fünf Knäuel einplanen. Auf diese Weise stellst du sicher, dass dir dein Garn auch tatsächlich reicht.

Rundest du hingegen ab, besteht die Gefahr, dass dir das Garn kurz vor Schluss ausgeht.

So ersetzt du das Garn für dein Häkelprojekt (1)

Was ist, wenn es in der Anleitung keine näheren Angaben zum Garn gibt?

Natürlich kannst du auch auf Anleitungen treffen, in denen nichts zum verwendeten Garn steht. In diesem Fall musst du dich an den Maßangaben orientieren. Auch dabei brauchst du wieder deine Maschenprobe.

Anhand deines gehäkelten Musterstücks weißt du, wie viele Maschen und Reihen du brauchst, um auf zehn Zentimeter zu kommen. Diese Werte musst du anschließend auf die Maße in der Anleitung umrechnen.

Brauchst du zum Beispiel 15 Maschen für zehn Zentimeter und soll die Luftmaschenkette am Anfang 60 Zentimeter lang sein, würdest du also mit 90 Maschen beginnen.

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Hier schreiben Gabi & Töchter, bekannte Häkelfans Ferya Gülcan und Groß-Familie Europa & Türkei, Betreiber/innen dieser Webseite, alle Häkelenthusiasten und erfahren in Häkeltechniken aller Art , sowie Youtuberin Sevilart mit Häkelvideos, für mit diversen Anleitungen, Übungen und Tipps zum Thema Häkeln. Häkelarbeiten und Handarbeiten waren schon berufsbedingt mein Steckenpferd, als Inhaberin eines kleinen Handarbeitsladen für Wolle und Co. So hoffe ich von Groß bis Klein, jeden die verschiedensten Häkeltechniken nahe zu bringen.

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