Anleitung für ein Häkelnadel-Etui
Prinzipiell wird nicht viel benötigt, um eine Häkelarbeit anzufertigen. Eine Häkelnadel, Häkelgarn und eine Anleitung oder eine eigene Idee reichen eigentlich schon aus. Wer häufiger häkelt, sammelt im Laufe der Zeit aber mehrere Häkelnadeln an.
Schließlich kann nicht jedes Garn mit jeder Häkelnadel verarbeitet werden. Stattdessen sollte immer eine Häkelnadel in einer Stärke ausgewählt werden, die zum Garn passt. Nun wollen die Häkelnadeln aber auch irgendwo verstaut sein. Natürlich ist es möglich, sie zusammen mit den Wollen und Garnen in einen Korb oder eine Kiste zu geben.
Auch eine Schachtel, eine Handarbeitstasche oder irgendeine Schublade kommen als Aufbewahrungsorte in Frage. Sehr viel schöner ist es aber, wenn die Häkelnadeln ein eigenes Etui bekommen.
Etuis für Häkelnadeln und andere Handarbeitsutensilien gibt es im Handel fertig zu kaufen. Ein Etui, das eigentlich für Pinsel oder Stifte gedacht ist, könnte ebenfalls zweckentfremdet werden. Wer es individuell mag, kann sich sein Etui aber auch selbst anfertigen. Und eine Idee dafür stellt die folgende Anleitung vor. Dabei wird das Häkelnadel-Etui aus Filz gearbeitet. Dadurch ist das Etui stabil genug, so dass es ohne eine zusätzliche Einlage auskommt.
Für die hübsche Optik sorgt ein Stoff, der die Innenseite verschönert. Und noch eine Besonderheit hat das selbstgemachte Etui zu bieten: Neben den Häkelnadeln finden auch Anleitungen ihren Platz darin. So ist stets alles zur Hand, was für das jeweilige Häkelprojekt benötigt wird.
Hier nun aber die ausführliche Anleitung!:
Die Materialien für ein Häkelnadel-Etui
- 1 Filzplatte 30 x 20 cm
- 1 Filzstreifen, 30 x 13 cm
- 1 Stück Stoff, 33 x 23 cm
- 2 Stücke Stoffband, ca. 25 cm lang
- Nähgarn
- Nähmaschine
- Stecknadeln
- Schere und Maßband
- Bügeleisen
Die Anleitung für ein Häkelnadel-Etui
Die Basis für das Häkelnadel-Etui bildet eine Platte aus Bastelfilz. Filz ist fester als herkömmlicher Stoff und gibt dem Etui so die notwendige Stabilität. Außerdem franzt Filz nicht aus.
Da das Etui aber nicht nur praktisch sein, sondern auch hübsch aussehen soll, wird die Innenseite mit Stoff verkleidet. Dafür wird das Stoffstück rundherum 1,5 cm breit umgeklappt. Anschließend werden die umgeklappten Kanten mit dem Bügeleisen fixiert. Die Kanten zusätzlich festzunähen, ist nicht notwendig. Es reicht aus, sie nur umzubügeln, denn wenn der Stoff später auf die Filzplatte aufgenäht wird, werden die Kanten automatisch gesäumt.
Als nächstes geht es mit dem Filzstreifen weiter, der als Halter für die Häkelnadeln dienen wird. Auf dem Filzstreifen werden sechs Linien markiert. Die erste Linie wird genau in der Mitte platziert, also bei 15 cm. Die fünf weiteren Linien werden jeweils 2,5 cm rechts davon positioniert. Um die Linien zu markieren, ist es am besten, den Filzstreifen auf das Stoffstück aufzulegen und die Linien mit Stecknadeln abzustecken. Dadurch verrutscht beim Nähen nichts und auf dem Filz bleiben keine sichtbaren Markierungen zurück. Wichtig ist aber, dass der Filzstreifen so auf das Stoffstück aufgelegt wird, dass die beiden Stoffe seitlich und an der Unterkante bündig miteinander abschließen.
Nun können die Fächer genäht werden. Dazu werden die markierten Linien durch Nähte ersetzt und die Stecknadeln gleichzeitig herausgezogen. Jetzt werden aber wirklich nur die Fächer des Etuis abgenäht, an den Seiten und an der Unterkante werden der Filzstreifen und der Stoff noch nicht zusammengenäht.
[Grafik Häkelnadel-Etui]
Ist das Innenteil fertig, kann das Häkelnadel-Etui zusammengesetzt werden. Dabei bildet die Filzplatte die unterste Lage. Auf der linken und auf der rechten Seite wird dann je ein Stoffband positioniert. Die Stoffbänder sollten sich in der Mitte der Seitenkanten befinden und gute 2 cm weit in die Filzplatte hineinragen.
Als oberste Lage wird nun noch der Stoff mit dem aufgenähten Filzstreifen aufgelegt. Damit nichts verrutscht, werden die Stoffe mit Stecknadeln festgesteckt. Dann können die Stoffe rundherum zusammengenäht werden. Wichtig dabei ist, dass die Nadel wirklich alle Stofflagen erfasst. Die Naht selbst sollte mit nicht mehr als 1 cm Abstand zur jeweiligen Außenkante verlaufen.
Ist alles vernäht, ist das Häkelnadel-Etui fertig. Wer möchte, kann natürlich die Vorderseite noch verzieren. Danach kann das Etui bestückt werden. Dabei werden die Häkelnadeln in die schmalen Fächer auf der rechten Seite gesteckt.
Das große Fach auf der linken Seite ist für Anleitungen gedacht. Näh- und Stecknadeln können einfach in den Filz geschoben werden. Zum Schluss wird das Etui in der Mitte zusammengeklappt und mit den Bändern, die zu einer Schleife gebunden werden, verschlossen.
Extra-Tipp: Natürlich kann das Häkelnadel-Etui auch größer oder kleiner gearbeitet werden. Außerdem ist eine weitere Abwandlung möglich: Wird statt Filz normaler, etwas festerer Stoff verwendet, lässt sich das Häkelnadel-Etui zusammenrollen. In diesem Fall werden die Bindebänder aber nicht auf beiden Seiten, sondern beide Stücke übereinander auf einer Seite festgenäht.
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Thema: Anleitung für ein Häkelnadel-Etui
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